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Channel: Fellpflege – Die Testpiraten
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Natürliche Öle für Haut und Haar

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Oft lese ich die Frage, welche Pflege für Haut und Haar gut ist und auch die Frage welche Öle man für die Pflege von Haut und Haar wählen kann oder sollte.

Um dies nun etwas zu vereinfachen, möchte ich hier gern etwas zu den verschiedenen natürlichen Ölen festhalten. Welche Eigenschaften sie haben und wofür sie sich besonders gut eignen, natürlich bezogen auf Haut und Haar und auch nur auf die äußerliche Anwendung. :)

Gleich vorweg etwas Grundlegendes

Drogerieprodukte und Apothekenprodukte

Natürlich ist es auch möglich sich in der Drogerie „Öle“ zu kaufen, hier erhält man jedoch meist ein Produkt, welches noch viele andere und eigentlich unnütze Stoffe enthält.
Auch wenn man vor hat sich in der Apotheke mit Ölen einzudecken, gilt das gleiche. Wenn man in seiner Apotheke vor Ort die Möglichkeit hat, sich ein reines Öl zu kaufen, dann ist hier besonderes Augenmerk darauf zu legen, dass es kaltgepresst und nicht raffiniert ist. Denn beim Raffinieren gehen viele gute Stoffe des Öles verloren.

Kaltgepresst, Unraffiniert und Bio

Wenn man sich Öle kaufen möchte, dann ist es am besten, wenn man darauf achtet, dass sie kaltgepresst, unraffiniert und bio sind.

Was bedeutet kaltgepresst?
Kaltgepresste Öle werden ausschließlich durch mechanische Verfahren gewonnen, das heißt ohne äußere Wärmezufuhr. Das Ergebnis sind dann native Öle, also die qualitativ hochwertigsten Öle.

Was bedeutet Raffinieren?
In der Regel ist das mit dem Vorgang der Warmpressung verbunden. Das Öl wird zuletzt für mehrere Stunden über 240°C erhitzt. Für Speiseöle ist das ok, denn dieser Vorgang zerstört bzw. löst verbliebene Spuren von Lösungsmitteln, Pestiziden etc. heraus. Aber es werden so auch positive Fettbegleitstoffe, hitzeempfindliche Vitamine und mehrfach ungesättigte Fettsäuren herausgelöst bzw. zerstört.
Deshalb sollte man eigentlich auch immer die bio-Variante wählen.

Wie ihr euch jetzt sicherlich schon denken könnt, kann man natürlich auch raffinierte Öle kaufen, diese sind ja schließlich günstiger, aber bei raffinierten Ölen sind eben auch viele tolle Vitamine etc. nicht mehr vorhanden.

Wie wendet man die Öle an

Egal ob für Haut oder Haar, die Öle kann man untereinander mischen, je nachdem was einem beliebt.
Viele fragen sich auch immer, ob man das Öl dann nach dem Waschen oder vor dem Waschen aufträgt, ob ins nasse, feuchte oder trockenen Haar und wie lang man diese Öle einwirken lässt. Auch das ist relativ egal, je nachdem wie ihr es mögt.
Es ist also möglich eine Packung vor dem Haarewaschen mit Ölen zu machen. Am besten auf der Heizung leicht erwärmen (niemals in der Mikrowelle oder im Topf! NIEMALS!!), auf den Haaren verteilen, Duschhaube auf den Kopf und ein Handtuch darüber, mindestens eine halbe Stunde (gerne auch über Nacht) einwirken lassen und ausspülen. Habt auch keine Angst, dass ihr es nicht ausgewaschen bekommt. Dafür benötigt ihr nicht mal Shampoo, es reicht Spülung, denn diese löst das Öl ohnehin viel besser als Shampoo.
Nach dem Waschen kann man seine Spitzen mit Ölen verwöhnen. Dabei ist es teilweise auch unterschiedlich, ob ins nasse oder trockene Haar, das muss man einfach testen. Im trockenen Haar hat es den Vorteil, dass man sieht, wann es reicht. Im nassen oder feuchten Haar kann man schnell zu viel Öl erwischen und merkt erst, wenn die Haare trocken sind, dass es zu viel Öl war. Fettkopf lässt grüßen. 😉

Kleiner Tipp für Haarkuren

Entweder wendet ihr es pur an, wie oben bereits beschrieben, oder ihr mischt es einer Haarkur bei. Ich nehme mir oft die Bio Granatapfelkur der Marke Alterra (Rossmann), gebe davon einen Schuss in eine kleine Schüssel und ein paar Teelöffel von 1 bis 2 verschiedenen Ölen dazu. Das alles vermische ich mit Hilfe eines extra dafür gekauften Milchaufschäumers und dann ab in die Haare.

Kleiner Tipp für ein pflegendes Shampoo

Wie auch schon in diesem Beitrag geschrieben, kann man sein Shampoo mit ein paar Tropfen Öl mischen und es so zu einem pflegenden Shampoo pimpen. Eure Haare werden trotzdem sauber, da Shampoo an sich schon eine sehr hohe Reinigungswirkung hat.

Kleiner Tipp für die Hautpflege

Nicht nur fertige Haarkuren können mit Öl gemischt werden, auch normale Cremes kann man mit den Ölen mischen und so etwas aufwerten.

Lagerung von Ölen

Kühl, trocken, dunkel und es darf nicht in Kinderhände gelangen.

Aber nun endlich zum eigentlichen Thema, zu den Ölen. Sicherlich habe ich hier nicht alle aufgeführt, aber für mich sind das die wichtigsten zu denen man etwas sagen sollte und die sich besonders für die Haarpflege und auch die Hautpflege eignen. Viel Spaß und Durchhaltevermögen beim Lesen. 😉

Mandelöl

Mandelöl hat einen hohen Gehalt an Fettsäuren, Vitaminen (A, E, B und D), Magnesium und Calcium.
Es ist für Haut und Haar gleichermaßen gut geeignet. Sprödem und glanzlosem Haar hilft es wieder zu einem gesunden Glanz und macht es geschmeidig. Das Haar wird insgesamt fester und widerstandsfähiger, somit wird die Splissbildung natürlich reduziert.
Dieses Öl macht die Haut elastisch und schenkt Feuchtigkeit, eignet sich also super in der Schwangerschaft für den Bauch um Dehnungsstreifen vorzubeugen. Auch als Gesichtspflege eignet es sich gut, denn es ist nicht komedogen. Nicht komedogen bedeutet kurz gesagt, dass die Poren nicht verstopft werden.

Olivenöl

Olivenöl schmeckt nicht nur gut, sondern macht auch glatte glänzende Haare und versorgt diese mit Feuchtigkeit. Jedoch ist es weniger für feines Haar geeignet, da es von diesem Öl sehr schnell strähnig wird. Ebenso wirkt es gegen Schuppen, einfach angewärmtes Olivenöl einmassieren und einwirken lassen.
Für die Haut ist Olivenöl ebenso gut geeignet, allein wegen der wertvollen Linolsäure, es besitzt entzündungshemmende Eigenschaften und schafft bei Hautproblemen, wie z.B: Juckreiz oder Ekzemen Abhilfe.

Arganöl

Arganöl hat einen etwas gewöhnungsbedürftigen Geruch, sehr nussig. Ich muss sagen, als ich es das erste mal roch, fand ich es furchtbar, ab der zweiten Anwendung fand ich es dann jedoch schon ok. Es ist reich an Vitamin E und ungesättigten Fettsäuren.
Strapaziertem Haar schenkt es Feuchtigkeit, einen schönen Glanz und macht es geschmeidig.
Besonders für trockene und reife Haut, aber auch für erkrankte Haut (z.B. Neurodermitis und Schuppenflechte) ist es ein sehr guter Helfer.

Aprikosenkernöl

Eines meiner Lieblingsöle, ich verwende es gerne für mein Gesicht, aber auch für meine Haare.
Dem Haar spendet es Feuchtigkeit, macht es geschmeidig und lässt es an Fülle gewinnen. Für die Kopfhaut ist es ebenso zu empfehlen, gerade für die, die an empfindlicher und juckender Kopfhaut leiden.
Und was für die Kopfhaut gut ist, ist auch für den Rest der Haut gut. Es wird generell bei empfindlicher Haut gut vertragen, zieht gut ein, wirkt besänftigend und glättend.

Brokkolisamenöl

Diese Öl habe ich noch nicht probiert, steht aber ganz weit oben auf meiner Liste. Es wird in der Naturkosmetik sogar als Silikonersatz verwendet. Brokkolisamenöl hat einen hohen Anteil an Ölsäure, Linolsäure, Erucasäure und Eicosensäure.
Für die Haarpflege also ein ganz wertvolles Öl, es glättet das Haar, ohne es wie Silikon zu beschweren oder zu versiegeln. Das Haar wird weicher, leichter kämmbar und glänzender. Ein tolles Öl für strohiges und trockenes Haar.
Vor allem bei reifer, fettiger und Mischhaut ein gutes Pflegeprodukt.

Jojobaöl

Jojobaöl ist entzündungshemmend und enthält viel Vitamin A und Vitamin E.
Es pflegt, schützt und glättet strapaziertes Haar und erhöht das Rückhaltevermögen für Feuchtigkeit. Jojobaöl steht für mehr Glanz und Fülle, auch bei brüchigem Haar und trockenen Spitzen.
Noch geeigneter ist es aber für die Pflege der Haut, vor allem aufgrund des hohen Anteils an pflegenden Gadoleinsäuren. Für jeden Hauttyp, besonders aber für trockene und empfindliche Haut. Es versorgt sie mit Feuchtigkeit und hält sie geschmeidig, elastisch und macht sie widerstandsfähiger.
Jojobaöl hat sogar einen natürlichen Lichtschutzfaktor, ersetzt aber natürlich nicht einen richtigen Sonnenschutz, da der LSF von Jojobaöl nur etwas bei 3 – 4 liegt.

Avocadoöl

Diese Pflanzenöl ist eine gute Wahl bei sprödem, trockenem und glanzlosem Haar.
Für die Haut ist es grandios. Ebenso wie Jojobaöl, hat auch Avocadoöl einen Sonnenschutzfaktor, dieser liegt ungefähr bei 3. Es unterstützt die Zellerneuerung und schützt die Haut vor freien Radikalen. Aber nicht nur das, es bindet die Feuchtigkeit und ist reich an Provitamin A und Vitamin E. Also wirklich ein sehr gutes Öl für die Haut.

Walnussschalenöl

Dieses Öl enthält einen braun färbenden Stoff, das Juglon. Dies ist bei der Anwendung zu beachten, eventuell sollten Blondies unter euch vorher eine Probesträhne damit behandeln. Auch auf der Haut hinterlässt es eine leichte Färbung, die nicht abzuwaschen geht.
Die Haare macht Walnussschalenöl glänzend und gibt ggf. leichte dunkle Reflexe.
Es ist ein Radikalfänger, hautschützend und regt die Feuchtigkeitsspeicherung in trockener Haut an.

Kokosöl

Bekommt ihr schon ganz günstig im Supermarkt. Aber Achtung, hier nicht zu verwechseln mit Palmin. Eines der bestriechendsten Öle, so lecker nach Raffaello. :)
Es verleiht dem Haar einen natürlichen Glanz und wirkt der Schuppenbildung vor, gleichzeitig umschließt es jedes einzelne Haar und lässt so die Feuchtigkeit nicht heraus. An dieser Stelle möchte ich aber auch mit erwähnen, dass Kokosöl bei manchen Haaren auch Gegenteiliges erwirkt und sie eher trockener macht. Das ist z.B. bei mir der Fall.
Kokosöl spendet Feuchtigkeit und gleicht den ph-Wert der Haut aus, zusätzlich wirkt es antibakteriell. Auch dieses Öl hat einen eigenen Sonnenschutzfaktor. Letzten Sommer war es mein ständiger Begleiter im Freibad, um mir immer ein wenig im Gesicht zu verteilen, da ich Sonnencreme im Gesicht gar nicht leiden kann.
Hier noch als kleinen Tipp, Kokosmilch ist auch nicht schlecht. Das tolle daran, ihr könnt die Dose öffnen, ein wenig für Haut oder Haar entnehmen und die Übrige Milch entweder trinken, zum Kochen benutzen oder in Eiswürfelformen füllen und so portionsgerecht einfrieren. :)

Klettenwurzelöl

Hildegard von Bingen stellte aus dem Heilkraut Medizin gegen Haarausfall, Ekzeme und Geschwüre her. Es hat gesundheitsfördernde, entzündungshemmende und antibakterielle Eigenschaften.
Vor allem in der Haarkosmetik beim Thema Schuppen ein gefragter Könner, auch bei Haarausfall soll es helfen.
Für die Haut angewendet wirkt es gegen übermäßige Hautfettung, bei Hautkrankheiten und schlecht heilenden Wunden, ebenso bei unreiner Haut und generell Hauterkrankungen.

Teebaumöl

Ein kleiner Alleskönner ist dieses Teebaumöl. Am besten ist es das Teebaumöl immer mit einem anderen Trägeröl zu mischen, Kokosöl eignet sich hier ganz gut. Teebaumöl besitzt eine stark Pilz (z.B. Nagelpilz) abtötende Wirkung.
Für das Haar jetzt eher weniger, als für die Kopfhaut. Wenn die Kopfhaut schuppig, juckend und irritiert ist, kann man gut ein paar Tröpfchen dem Shampoo zugeben und damit die Haare waschen.
Bei der Haut ist die Liste etwas länger. :) Teebaumöl wirkt gegen Pickel, hier die betroffenen Stellen mit einem Wattestäbchen und Teebaumöl bearbeiten. Bei generell unreiner Haut kann man dem Badewasser mit ein paar Tropfen (ca. 10) zusetzen. Auch auf Insektenstichen hilft es.
Wie bereits gesagt ist bei Teebaumöl auch Vorsicht geboten, bei unsachgemäßer Anwendung sind gesundheitsschädliche Risiken nämlich nicht vollkommen ausgeschlossen. Bei unverdünnter Anwendung über einen längeren Zeitraum besteht z.B. die Gefahr von Ekzemen oder einer Allergie.
Für Katzen ist Teebaumöl giftig!

Rizinusöl

Rizinusöl unterstützt das Haarwachstum, kräftigt das Haar und gibt ihnen einen seidigen Glanz. Regelmäßig angewendet werden die Haare weicher und elastischer.
Für die Haut auch nicht schlecht. Es ist reich an Vitaminen und wird aufgrund der etwas zäheren Konsistenz gern in Lotionen und Lippenpflegestiften oder als Lippgloss verwendet. Gemischt mit ein zwei anderen Ölen kann man sich damit auch super abschminken, vielleicht habt ihr schon mal was von der Oil Cleansing Method gehört. :)

Sesamöl

Bei Sesamöl finden wir wieder ein Öl, welches UV-Strahlen blockt, nämlich bis zu 30 %. Auch die Inhaltsstoffe versprechen Wunder, es ist reich an ungesättigten (Ölsäure, Linolsäure) sowie gesättigten (Palmitin-, Stearinsäure) Fettsäuren, Vitamin A und E.
Das Haar wird mit Feuchtigkeit versorgt und ist somit besonders gut für trockenes und sprödes Haar geeignet.
Die Haut schützt es vor freien Radikalen und macht sie feucht und macht sie geschmeidig.

Leinsamenöl

Leinöl ist auch bei feinem Haar geeignet, da es aufgrund seiner Struktur nicht zu sehr beschwert. Da es Proteine enthält ist es auch bei blondiertem Haar zu empfehlen. Für trockene Spitzen, die schnell brechen und splissig werden eine gute Wahl. Leinsamenöl beugt Haarausfall vor und macht das Haar geschmeidig.
Die Haut, natürlich auch die Kopfhaut, pflegt das Öl und versorgt es intensiv mit Feuchtigkeit.

Kakaobutter

Kakaobutter zähle ich jetzt einfach mal zu den Ölen mit dazu, denn Öl ist Fett und Fett ist Kakaobutter auch. :)
Sie wirkt rückfettend, beugt also Feuchtigkeitsverlust vor und so bekommt das Haar einen schönen Glanz. Am besten mischt ihr hier etwas Kakaobutter und mischt sie einer Haarkur unter.
Kakaobutter ist besonders bei trockener, rissiger und spröder Haut empfehlenswert. Sie schützt, pflegt, regeneriert und nährt die Haut.
Ihr könnt euch auch selbst eine schöne Badebombe damit „backen“. Wir haben’s schon vorgemacht. :) Ein wunderbar pflegendes Bad, Duschgel danach benutzen ist verboten, denn das macht die Pflegewirkung zunichte.

Sheabutter

Da könnt ihr eigentlich fast gleich wieder bei Kakaobutter lesen. Sheabutter ist etwas weicher und schmilzt bei Hautkontakt schneller als Kakaobutter. Den Geruch von Sheabutter finde ich persönlich jetzt etwas gewöhnungsbedürftig. Aber es pflegt wirklich ungemein.
 

Zum Schluss noch, wo ihr die Öle kaufe könnt

Wie bereits weiter oben geschrieben, könnt ihr in der Apotheke Glück haben, einige Öle findet ihr im Supermarkt, wie zum Beispiel das Kokosöl. Im Supermakt aber immer darauf achten, dass es kaltgepresst, unraffiniert und bio ist. Ansonsten bekomt ihr alles im Internet. Gute Anlaufstellen hierfür sind Salandis und Dragonspice. Dragonspice z.B. ist auch bei Amazon vertreten. Ich habe euch schon mal ein paar wenige Öle herausgesucht.

…Ende… :)
Puh, ganz schön viel Text. Ich hoffe das hilft euch jetzt etwas weiter. Ich mach jetzt erst mal Pause, denn meine Finger glühen schon fast. Ach, stop, noch etwas. :)

Welche Öle bei euch am besten sind, das muss man einfach testen, was bei dem einen wunderschöne Haare macht, muss bei dem anderen nicht genauso sein. :)
Meine derzeitigen Lieblingsöle sind Mandel-, Argan- und Aprikosenkernöl.

Achtung!
Die Verwendung von Ölen vorher mit dem Arzt absprechen.

Der Beitrag Natürliche Öle für Haut und Haar erschien zuerst auf Die Testpiraten.


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